Teilprojekt Kultur

Zukunftsmusik

Mit dem öffentlichen Konzert „Teil des Ganzen“ (Uraufführung) fand der Projekttag am Abend seinen klangvollen Höhepunkt. Thematisch ließen die Musiker das Publikum an ihrem persönlichen Weg teilhaben: von der verlorenen Heimat über den Weg nach Deutschland bis zur neu gewonnenen Heimat. Das Konzert gab allen die Gelegenheit, Musik als universell verstandene Sprache gemeinsam zu erleben.

Die Doppel-DVD mit dem kompletten Konzert und der Projekt-Kurzdoku. kann über MMeV bezogen werden (gegen Kostenerstattung). Schickt uns dazu eine Mail an info@musik-im-management.de !

Billy Ray Schlag, selbständig als Musical Director, Komponist und Produzent,

ist  kreativer Kopf und musikalisches Herz des Konzertes. Engagiert und mit musikalischem Fingerspitzengefühl hat er die Künstler für diesen Abend ausgewählt und durch sein Drehbuch und die Kompositionen und Arrangements ein lebendiges, integratives musikalisches Erlebnis ermöglicht.

„Der Grundgedanke der Aufführung ist das Thema der Integration, verschiedenste kulturelle Einflüsse verschmelzen und funktionieren miteinander.

Möglicherweise irritieren sie anfänglich, scheinen teilweise zu „fremdartig“, um sie ins Große und Ganze zu integrieren, dann aber wird geschickt ein Weg gefunden, um aufzuzeigen, dass Unterschiede in erster Linie doch nur oberflächlich sind und sich mit ein bisschen Fantasie und der Zusammenarbeit aller, wunderbar ins Gesamtbild einfügen lassen und es vor allen Dingen auch bereichern.

Man stelle sich zum Beispiel eine orientalische Sängerin vor, die das Konzert einzig mit ihrer Stimme beginnt.

Die Melodie steht für sich alleine, keine Instrumente, Akkorde oder Rhythmen geben ein emotionales Fundament, oder weisen auf eine geographische Herkunft des Liedes hin.

Einzig die Sprache, die Melodieführung und die Erscheinung der Sängerin deuten möglicherweise auf den arabischen Raum.

Gleich macht sich die Wärme und der Glanz einer arabischen Welt breit. Man erwartet den Einsatz ethnischer Instrumente, hört unterbewusst schon Duduks und Sitars. Stattdessen setzt nach einer gewissen Zeit, die das Lied braucht um sich zu entfalten, ein Chopin-artiges Piano ein, was den Zuhörer direkt in die (west-)europäische Kultur des 19. Jahrhunderts geleitet.

Ungewohnt aber unwahrscheinlich anmutig und stimmig umgarnen sich beide Stile, bis auch der letzte Zuhörer sich anerkennend eingestehen muss, ob der Eingangsmelodie vorurteilsbehaftet gewesen zu sein, dass es auf diese Art eben aber auch funktioniert, gar schöner, zugänglicher und berührender ist.

Dies ist nur eines von etlichen Beispielen der Möglichkeiten, die dieses Thema einem offenbart. Man mischt traditionelle, ethnische Volksmusik auf vielen verschiedenen Aspekten mit Stilrichtungen, die der westlichen Welt vertrauter sind und baut damit die Brücken zwischen den  Kulturen. Oftmals ändern sich Stile schon dadurch, auf welche Art die jeweiligen Instrumente gespielt werden. Persische Streicher z.B. unterscheiden sich nur in der Spielweise von argentinischem Tango, irischer Folklore oder Wiener Klassik.

Dies dient außerordentlich gut als Metapher für Sprache. Ein Mensch kann sich in seiner Erscheinung um 180 Grad verändern, wenn er die Sprache wechselt. Da dieser Aspekt eine der größten Baustellen der Integration darstellt, wird auch damit herumprobiert, experimentiert und gespielt.

Zwischen den Musikstücken berichten Betroffene von ihren Integrationserfahrungen. Dabei sind keine Grenzen gesetzt, in welcher Form sie ihre Geschichten zum Ausdruck bringen. Sei es Poesie, Akrobatik, bildhaft oder durch jegliche andere Art von Darstellungskunst.

Ziel des Abends ist es, am Ende der Aufführung eine perfekte Symbiose zu erschaffen. Weltmusik, im wahrsten Sinne des Wortes. Alle verschiedenen Stile und Kulturen kommen zusammen und schaffen das, was in der Kunst so leicht und naheliegend ist, in der Realität jedoch ein weitaus schwierigerer Weg zu sein scheint – Integration.“

Mehr über Billy Ray: www.feixelmusic.com und  www.sistersoul.de